Die (letztjährige) Zwote
- eine Identitätskrise -


(jh) Die Zielsetzung der (letztjährigen) Zwoten war ganz klar: In der Verbandsliga vorne mitzuspielen. Dieses Ziel haben wir knapp verfehlt. Wir verhalfen zwar unserer (letztjährigen) Dritten durch Siege über die Konkurrenten Differten und Saarwellingen, vor allem aber durch unsere beiden Niederlagen gegen die (letztjährige) Dritte zu deren Meistertitel, aber ansonsten war die gesamte Saison, wie immer, mit Höhen und Tiefen gespickt. O.K, mit dem erreichten fünften Tabellenplatz konnte man im Endeffekt gerade noch zufrieden sein, aber solche vermeidbaren Niederlagen wie gegen Püttlingen/Völklingen, Weißkirchen, Wiesbach oder unsere (letztjährige) Dritte verhageln uns immer wieder die Möglichkeit, weiter nach vorne zu kommen.

Dabei hatte die Saison mit zwei positiven Überraschungen begonnen: unsere latent dünne Personaldecke wurde verstärkt durch Alex und Dirk, zwei junge, dynamische Hüpfer, die unseren Altersschnitt gleich in ungewohnte Tiefen stürzten. Ohne die beiden hätten wir wohl im ein oder anderen Spiel mit fünf Leuten da gestanden, da bekanntermaßen auf einige Kameraden nicht immer Verlaß ist. Jedenfalls haben uns Alex und Dirk auch sportlich weitergeholfen, während wir, die alten Hasen, die beiden mit unserer ganzen Erfahrung in ihrem sportlichen und persönlichen Reifeprozeß unterstützten...?!?

Die Saison schlossen wir dann recht positiv ab mit dem Erreichen des Saarlandpokal-Viertelfinales, durch einen überraschenden, aber hochverdienten Sieg gegen Ottweiler, immerhin Regionalligaabsteiger. Dies war wohl gleichzeitig das Abschiedsspiel von Alex, der nächste Saison in der (letztjährigen) Dritten sein Glück in der Oberliga suchen wird. Wir wünschen ihm dafür alles Gute.

Ansonsten hat die (letztjährige) Zwote neben dem Volleyball noch einige zusätzliche (extrem-)sportliche Aktivitäten entwickelt: Im Januar stand Skifahren auf dem Programm, wo einige Teilnehmer eher Skifallen statt Skifahren betrieben... Wir verlebten sowohl sportlich als auch gesellschaftlich ein paar tolle Tage in Altenmarkt/Flachau. Dabei stellte Christian jeden abend von neuem unter Beweis, wieso er in Insiderkreisen bereits als Mick Jagger der Neunziger gehandelt wird und sang sich nicht nur in die Herzen aller Frauen.

Im Mai war Wildwasser-Rafting angesagt, und auch da machte die (letztjährige) Zwote eine prima Figur. Vor allem Mats als Frontmann entwickelte erstaunliche Fähigkeiten im Aufstellen riesiger Wasserfontänen, hinter denen er sich wie hinter einem optischen Schutzschild gegen allzu vorwitzige Photografen verstecken konnte.

Im Juni stand dann nochmal die alljährliche Lac de Madine - (Tor)Tour auf dem Plan, wo sportliche Aktivitäten allerdings eher weniger gefragt waren. Aber auch hier verblüffte die (letztjährige) Zwote durch einige Guinness-Buch verdächtige Aktionen: so stellten wir unter Beweis, daß man zu viert acht Schwenkbraten, vier Schweinebäuche (aber bitte schön cross!) und vier Merguez mit ½ Baguette(!!) und ca. ¾ l Ketchup verputzen kann. Außerdem legten wir die bewundernswerte Disziplin an den Tag, niemals vor 10.00 Uhr morgens Bier zu trinken und trotzdem sonntags alle 11 Kästen geleert zu haben... Übrigens wurde doch noch etwas Sport getrieben: Irgend jemand soll Tennis gespielt haben und sogar kurzzeitig Volleyball; auch wurde getuschelt, daß jemand den ganzen See (dort gibt’s wirklich ‘nen See) per Fahrrad umrundete.

Kuriositäten

Ein paar Kuriositäten sollten nicht unerwähnt bleiben: es gab Partys, auf denen der Gastgeber fehlte, weil der sich gerade mit einem gewissen Horst “weiß-der-Geier-wo” rumtrieb; Alex wird leider auch nächste Saison Koteletten im Gesicht haben und Jürgen seinen spätpupertären Schnauzer, da wir das letzte Spiel nicht gewonnen haben; Ralf fährt jetzt fast so gerne Fahrrad wie er Volleyball spielt; Mathias ist zwar jetzt verheiratet, jedoch nachdem er uns auf seine Hochzeit einlud, leider auch verarmt. Und dann die Sache mit unserer Identitätskrise: Da die (letztjährige) Dritte aufgestiegen ist, will sie natürlich unseren Titel haben und wir müssen uns daran gewöhnen, künftig die Dritte zu sein. Das hat einige hart getroffen, die wollten schon nach Niedergeilbach wechseln, weil sie dort sogar erste spielen könnten. Aber es sieht so aus, als würde nun doch jeder bleiben, und sich mit der Bezeichnung Dritte irgendwie identifizieren können. Aber noch eine Bitte an die Kollegen der (nächstjährigen) Zwoten: Ihr habt Euch nun die Last aufgebürdet, den ruhmreichen und ehrenvollen Titel ‘Zwote’ zu tragen, also erweist euch würdig und macht keinen Scheiß damit.....

Ach ja, fast hätte ich die sportlichen Ziele für die nächste Saison vergessen: Natürlich streben wir den Gewinn des Saarlandpokals an, vielleicht sogar noch etwas mehr (viele von uns haben auch noch nie in einem europäischen Pokalwettbewerb gespielt), außerdem sollte der Aufstieg in die Oberliga nicht ganz unrealistisch sein (nur die (letztjährige) Dritte muß sich anstrengen, um in die Regionalliga aufzusteigen, damit obiges Vorhaben klappt). Daneben wollen wir auch unsere anderen sportlichen Aktivitäten weiterverfolgen: Skifahren, Lac und Rafting ist bereits terminiert, vielleicht versuchen wir noch Free-Climbing, Drachenfliegen oder KIBOTU.

Der Vollständigkeit halber hier nochmal die agierenden Personen der abgelaufenen Saison:

Tommy Wurster (Spielertrainer), Roman Uwer, Christian Kuhn, Dirk Andres, Alex Olliges, Mathias Neufeld, Ralf Zimmermann, Mathias Vogel, Jürgen Heid und (sporadisch) Patrick Schild.

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