
(hb) “25 Jahre
- 1972 - 1997, das silberne Abteilungsjubiläum, das die Volleyballer
Klarenthal in diesem Jahr begehen dürfen...”
“Ein viertel Jahrhundert Volleyball im TV Klarenthal. Ein Grund zum Feiern
aber auch zur Besinnung über 25 Jahre Sport, erlebt in der Gemeinschaft
Gleichgesinnter...”
“Zum 25. Male jährt sich in diesem Jahr die Gründung der Abteilung
Volleyball im TV Klarenthal. Dies gibt uns die Gelegenheit auf ein viertel
Jahrhundert voller Höhen und Tiefen in dieser noch recht jungen Sportart
zurückzublicken...”
So oder so ähnlich werden anläßlich jedes Vereins- oder Abteilungsjubiläums Vor-, Gruß- oder Geleitworte begonnen, die sich ohnehin meist nicht darauf beschränken, Worte zu bleiben, sondern in ebenso langatmigen wie nichtssagenden und außerdem auf jedes andere Jubiläum jeder anderen Sportart übertragbare Sätze, ja Abhandlungen, ausarten. Danach folgen dann meist einige (von Werbung unterbrochene) mehr oder weniger den Tatsachen entsprechende Berichte über die Geschichte des Vereins, respektive der Abteilung. Darin werden in blumigen Worten, je nach Politiker Manier, auch die eher weniger erfolgreichen Jahre in ein möglichst positives Licht gerückt.
Aber muß das alles in immer der gleichen Art und Weise abgehandelt werden?
Natürlich: Die Abteilung Volleyball des TVK begeht in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen. Na und? Ist das etwas Besonderes? Nur weil die Zahl 25 zufälligerweise ein Viertel der magischen Zahl 100 darstellt (und dies nicht nur in unserem dezimalen Zahlensystem), besteht noch lange kein Grund, die beiden Tatsachen (25=100:4 und Volleyball in Klarenthal seit 1972) zu einer Art Selbstbeweihräucherung miteinander zu verknüpfen.
Eine unter vereinsmäßigen Bedingungen ausgeübte Sportart wird, insbesondere wenn es sich um eine Mannschaftssportart handelt, von den Aktiven getragen. Viele der heute in Klarenthal spielenden Volleyballer waren vor 25 Jahren noch gar nicht geboren bzw. nicht im Verein. Das bedeutet aber doch, daß dieser Teil der Abteilung gar keinen Grund zum Feiern hat. Da jedoch auch dieser Personenkreis gewiß und mit Recht auch mitfeiern will und wird, kann daraus geschlossen werden, daß sich eine Identifikation mit einem Verein oder einer Vereinsabteilung nicht zwangsläufig aus der Dauer der Zugehörigkeit ergibt, sondern durch andere, zwischenmenschliche Beziehungen, sei es auf sportlicher oder kommunikativer Ebene, entsteht. Womit wir beim Kern des Themas angekommen wären. Den Verein bzw. die Abteilung gibt es nicht in Persona, sondern lediglich als Institution. Es gibt Vereins - und Abteilungsmitglieder, die über eine mehr oder minder lange Zeitspanne ihres Lebens diese Institution gemeinsam personifizieren, also mit Leben erfüllen. Und es gibt Begebenheiten und Ereignisse, die den Menschen im Verein Erinnerungen bieten (meist positiver Art), da sie gemeinsam erlebt wurden. Konkret bedeutet dies aber, daß ein solches Jubiläum lediglich aus Erinnerungen von verschiedenen Abteilungsmitgliedern aus 25 Jahren gemeinsamen Sports oder gemeinsamer Interessen besteht.
Nun stellt sich jedoch die Frage, ob es für Nichtteilnehmer an den Erinnerungen aus 25 Jahren überhaupt von Interesse ist, eben diese Geschichten aus “grauer” Vorzeit ohne das nötige Hintergrundwissen in Form von Gruß - und Geleitworten vorgesetzt zu bekommen. Ist es nicht bei weitem interessanter, solche Begebenheiten durch das gesprochene Wort, natürlich entsprechend ausgeschmückt, von Direktbeteiligten übermittelt zu bekommen. Desweiteren stimmt der geneigte, nicht ins Abteilungsgeschehen direkt involvierte Leser sicherlich mit mir überein, daß eine endlose Aufzählung von Tabellenständen aus 25 Jahren nur die Statistikfreaks zu Jubelstürmen hinreißen würde.(An dieser Stelle doch noch ein kleines “Leckerli” für diesen Personenkreis: In den Spielzeiten 73/74 bis 96/97 belegten alle Klarenthaler Mannschaften im Durchschnitt den 7,321578965 -ten Tabellenplatz)
Da sich der Autor darüber im klaren ist, daß ihm alle bisher getätigten Äußerungen vermutlich negativ ausgelegt werden, was sie in bezug auf den Usus des Begehens von Vereinsjubiläen auch sein sollen, folgt an dieser Stelle der Versuch, einem solchen Jubelfeste noch positive Aspekte abzugewinnen.
1. Es steht zu erwarten, daß auch in diesem Presseerzeugniss die zu Beginn schon genauer analysierten Gruß - und Geleitworte und die geschichtsbegleitenden Texte vorhanden sind. Da es sich bei den Verfassern meist um Sponsoren, Gönner und hochrangige Funktionäre des Vereins handelt und sich diese sicherlich nicht darum reißen, ihre schriftstellerischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen, sondern meist durch Ausübung sanften Drucks genötigt werden, dies zu tun, hier und jetzt meine Bitte um Pauschalabsolution.
2. Natürlich bietet ein Jubiläum, ganz egal welches, immer die Möglichkeit zu einer kleineren oder größeren Festivität. Dies soll Niemandem verleidet werden. (Obwohl ich der Meinung bin, daß jegliche Festivität auch ohne den direkten kausalen Zusammenhang mit einem Jubiläum stattfinden kann und auch wird) Außerdem ist eine Abteilung, die auf ein solches oder ähnliches Jubiläum angewiesen ist, um eine Feierlichkeit in entsprechendem Rahmen zu begehen, sicherlich nicht mehr sehr intakt.
3. Abbitte an dieser Stelle auch an die “Dinosaurier” im Abteilungsleben, (von denen es nach einer repräsentativen Umfrage des Autors gar nicht mehr allzu viele geben dürfte) die sich vielleicht zu wenig repräsentiert sehen. Im Gegensatz zu den Urzeit-Riesen sind sie ebenso lebendig wie aktiv und unabdingbar für ein funktionierendes Vereinsleben. Nie waren sie so wertvoll wie heute. (Auch wenn hie und da vielleicht ein Schlückchen Galama oder Doppelherz die in 25 Jahren verbrauchte Energie zurückbringen muß) Zur Vertiefung der Geschichte des Volleyballsports in K. stehen sie dem geneigten, aber vereinsfremden Leser sicherlich gerne zur Verfügung. (Zu Erkennen sind sie an den grauen, bzw. nicht mehr vorhandenen Haupthaaren) Abschließend sei noch einmal ausdrücklich darauf hingewiesen, und ich bitte um geflissentliche Kenntnisnahme: Nicht alt aber erfahren!!!
Zum guten Schluß noch einmal zusammenfassend (für die eiligen Wenigleser)
25 Jahre Volleyball in K. Na und? Auf die nächsten Fünfundzwanzig!!!!
Ein
Viertel Jahrhundert Volleyball in Klarenthal(hm) Unser Versuch, die Anfänge des Volleyballs in Klarenthal zu ergründen, führt uns weit zurück bis ins Jahr 1972. Die zu jener Zeit in München stattfindenden XX. Olympischen Spiele verhalfen dieser bis dahin zumindest bei uns relativ unbekannten Sportart hierzulande zum Durchbruch und bescherte ihr ungeahnte Popularität.
So
scharte noch im gleichen Jahr Karl Crepin - seines Zeichens Oberdorfschullehrer
in Klarenthal - einige wenige tapfere Männlein und Weiblein um sich,
die - ein Wunder an Beständigkeit - die folgenden Jahre ihre Gegner
in der Bezirksklasse das Fürchten lehren sollten. Zu ihrer Entschuldigung
muß allerdings gesagt werden, daß zu dieser Zeit des Volleyball-Booms
eine enorme Leistungsdichte im Saarland herrschte.
Als eine Abteilung des Turnvereins fühlte man sich seinerzeit zudem
wohl eher dem Gedankengut von Turnvater Jahn als dem Leistungsprinzip verpflichtet.
Doch setzte mit Beginn der 80er Jahre allmählich ein Umdenken ein,
eng verbunden mit dem Namen Wolfgang Roser
,
der, seit 1981 abteilungsleitend, die Volleyballabteilung hin zu mehr Professionalität
führte. Seine Tätigkeit - insbesondere im Bereich der Nachwuchsarbeit
- legte den Grundstein für die Erfolge des Vereins, die sich ab Ende
der 80er Jahre vermehrt einstellen sollten. Um so trauriger, daß
er selber die Früchte seines Wirkens nicht mehr genießen durfte.
Er starb - unfaßbar für alle - im Januar 1992. Und doch, so
bin ich mir sicher, lebt er in jedem fort, der ihn gekannt hat. Das trifft
zweifelsohne auch auf den zweiten guten Freund zu, der uns in den 25 Jahren
seit Bestehen der Abteilung verlassen hat: Clemens Eich, der 1986 nach
einem tragischen Unfall sein Leben verloren hat. Angesichts solcher Ereignisse
wird wohl die Bedeutung von Sieg oder Niederlage im Sport, von Auf- und
Abstieg gewiß etwas relativiert.
Nichtsdestotrotz
begann im Jahr 1987 der unaufhaltsame Aufstieg der Volleyballer
des TVK, als es der 1. Herrenmannschaft erstmals
gelang, die Bezirksklasse zu verlassen und in die Saarlandliga aufzusteigen.
Über Ober- und Regionalliga führte dieser Weg bis hin zum vorläufigen
Höhepunkt 1997, als man sich über die Aufstiegsrunde für
die 2. Volleyball-Bundesliga qualifizieren konnte.
Im
Sog der erfolgreichen 1. Mannschaft erreichten auch
die folgenden Herrenmannschaften II - IV Oberliga-,
Verbandsliga- und Bezirksliganiveau.
Damit ist der TVK in den 90er Jahren im Herrenbereich zur führenden
Kraft im saarländischen Volleyball geworden. Unterstrichen wird diese
Dominanz noch durch den mehrmaligen Gewinn des Saarlandpokals
sowohl bei den Aktiven als auch bei den Senioren und den ”Jung”senioren
(Ü32 genannt).
Mit Beginn der Spielsaison 97/98 startet nun noch eine 5.
Herrenmannschaft in der untersten Spielklasse. So bietet sich jedem
Volleyballinteressierten, vom Anfänger bis zum ”Profi”, die Möglichkeit
in seiner Leistungsstärke, auch seinem persönlichen Ehrgeiz entsprechend,
ein Betätigungsfeld zu finden. Abgerundet wird das Angebot durch eine
Damenmannschaft,
die
sich mit wechselnden Erfolgen seit Jahren auf Bezirks-/Landesliganiveau
behauptet.
Last but not least ein Blick auf den Jugendbereich, der sich gerade in den letzten Jahren nicht zuletzt aufgrund des starken persönlichen Engagements der Jugendtrainer enormer Zuwachsraten erfreut. So nehmen derzeit 5 Jugendmannschaften von der D bis zur B-Jugend am Spielbetrieb teil, ganz zu schweigen vom regen Trainingsbesuch der Jungen und Mädchen zwischen 8 und 15.
Gelingt es, den hier eingeschlagenen Weg weiter zu verfolgen, scheint
die Zukunft der Abteilung auf lange Sicht gesichert.
Alles in allem darf die TVK-Abteilung Volleyball
in diesem Jahr ihres 25-jährigen Bestehens auf eine überaus erfolgreiche
Vereinsgeschichte zurückblicken. Bleibt zu wünschen, daß
es der jetzigen Abteilungsleitung gelingt, den ganz gewiß schwierigen
Spagat zwischen Spitzensport mit seinen neuen Anforderungen einerseits
und dem Breitensport insbesondere auch im Bereich der Jugend andererseits,
zu meistern.
Die bisherigen Abteilungsleiter:
Karl Crepin 1972 - 1981
Wolfgang Roser 1981 - 1991
Peter Diener 1991 - 1993
Jürgen Mügel seit 1993
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TVK
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Updated 22.01.98